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SVEGLIU CALVESE
La Poudrière / Citadelle
20260 CALVI
Tél : 04 95 65 23 57
Fax : 04 95 65 41 54
Mail : svegliu@gmail.com
Montag, 10. | 21.30 Uhr | Kathedrale |
TAVAGNA
(Korsika) |
Dienstag, 11. |
18 Uhr | Kathedrale | ADAM STRUG (Polen) |
21.30 Uhr | Kathedrale | GIOVANNA MARINI & FRANCESCA BRESCHI (Italie) L'Italia in lungo e in largo |
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Mittwoch, 12. | 11 Uhr | Oratorium | Salon de musique präsentiert von Franck Tenaille : |
18 Uhr | Kathedrale | TRIO EBREL – LE BUHE – VASSALLO (Bretagne)
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21.30 Uhr |
Kathedrale | ULYSSE SANS TERRE (Korsika) avec A FILETTA, FADIA TOMB EL-HAGE, DIANA SALICETI, LEA ANTONA, ORLANDO FORIOSO |
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Donnerstag, 13. |
11 Uhr | Oratorium | I FRATELLI MANCUSO (Sizilien) |
18 Uhr | Kathedrale | CORSICANDO (Korsika) |
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21.30 Uhr | Kathedrale | VOIX DE GEORGIE (Georgien) |
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Freitag, 14. | 11 Uhr | Oratorium | ANNIE EBREL – RICCARDO DEL FRA |
18 Uhr | Kathedrale | ARMONIOSOINCANTO & DANIELE DI BONAVENTURA (Italie) Stabat Mater (Dirigent : Franco Radicchia) |
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21.30 Uhr | Kathedrale | ALIREZA GHORBANI (Iran) |
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Samstag, 15. | 11 Uhr | Place de l'Olivier - Eglise Ste Marie | LA SQUADRA DI GENOVA (Genua) |
18 Uhr | Kathedrale | A FILETTA & EVA QUARTET (Korsika - Bulgarien) Da u Mediterraniu à u Mare Neru : striscia di e voce à l'intrecciu |
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21.30 Uhr | Kathedrale | Calusgiule à l’ultimu : Abschluss mit den Teilnehmern der Rencontres : Adam Strug, Trio Ebrel, Le Buhé, Vassallo, Voix de Géorgie, Alireza Ghorbani, Armoniosoincanto, Daniele di Bonaventura et FAIZ ALI FAIZ (Pakistan) |
Jeden Abend begrüßen A FILETTA die eingeladenen Gruppen mit einigen Liedern
Diese kleine Tagebuch wird jeden Abend nach den Konzerten gegen 1 Uhr nachts verfasst. Als Ergebnis liefert es die ungefähren, ungefilterten ersten Eindrücke des Redakteurs. Dann wird dieser Kommentar einige Tage später überarbeitet, angereichert, vertieft, je nach Erinnerungen, Diskussionen und Analysen. Der Leser sollte also nicht überrascht sein, dass sich diese Texte weiter entwickeln. Zögern Sie nicht, auf die Seite zurückzukommen!
Wie jedes Jahr findet man unten die Fotos der Fotografen von Svegliu (Jean-Marie Colonna, Silvio Siciliano und Natacha Manarin), sowie einige von meinen.
Die 30. Rencontres de Chants Polyphoniques begannen heute Abend mit der Vernissage einer Installation von Julien de Casabianca-Caumer mit Gemälden aus dem Nachlaß von Kardinal Fesch, die im Rathaus von Calvi hängen. Die Kunst wird an den Wänden der Zitadelle ausgestellt! Die schöne Suzanne, extrahiert aus dem Gemälde "Suzanne und die alten Männer", wird der Star dieser 30. Ausgabe!
Diese Werke der Fesch-Sammlung, die aus dem Rathaus von Calvi stammen, werden öffentlich an den Wänden der Zitadelle gezeigt. Der Künstler Julien de Casabianca-Caumer hat Details ausgewählt, die er auf Papierstreifen gedruckt und an die Wände geklebt hat. Wenn man also durch die Straßen der Zitadelle spaziert, kann man vom Universum Rubens zu dem von Artemisia Gentileschi gehen... Was für eine tolle Idee!
Falls Sie am Montagmorgen das Interview von Dominique Bianconi verpasst haben, finden Sie den Podcast der Sendung auf www.radiocalvi.fr. In der Zwischenzeit schlagen wir vor, die Arbeit von Julien de Casabianca bis zum 22. September an den Wänden der Zitadelle zu entdecken.
Es ist fast schon eine (gute) Gewohnheit geworden: Obwohl die Rencontres offiziell erst am Dienstag beginnen, haben wir ab Montag Anspruch auf einen "Prolog" oder einen „Appetithappen“. Heute Abend war es die Gruppe Tavagna, die nach der Begrüßungsrede des Präsidenten von Svegliu, François Canava, die Rencontres eröffnete. Das Ensemble Tavagna (Eric Barre, Charly Levenard, Francis Marcantei, Thomas Cipriani, Michel Paoli, Daniel Gonet, Jean-Pierre Lanfranchi, Anthony Giannini und Jean-Etienne Langianni) unterhielt das Publikum mit traditionellen Paghjelle, kirchlichen Polyphonien, kreativen Liedern (besonders Früchte der Arbeit mit Malcolm Bothwell) und schließlich zum Abschluß, bevor das Diu Vi Salvi Regina im Kirchenschiff in der Mitte des Publikums gesungen wurde, mit einem wundervollen Lamentu di Ghjesù. Diese Rencontres beginnen definitiv sehr stark!
Und um den Abend zu beenden, bot Svegliu einen Umtrunk auf dem Vorplatz der Kathedrale an, eine Gelegenheit, Freunde zu treffen und sich bei einem Glas auszutauschen.
Nüchternes Debüt mit dem polnischen Sänger Adam Strug. Adam Strug, bei einigen Stücken begleitet von Hipolit Wozniak an der Drehleier, bietet Monodien, die von den Vorfahren gesammelt wurden. Die manchmal sehr langen Lieder, Beerdigungslieder, Liebesgeschichten, für ein ungeübtes Ohr schwer zu unterscheiden, wurden für diese Rencontres adaptiert.
A Filetta eröffnen das Konzert mit drei Liedern: L'Orme sanguine, Dormiund ein erhabenes Benedictus.
Und dann kommt das Abendkonzert mit Giovanna Marini und Francesca Breschi. Den Worten des Präsidenten von Svegliu habe ich nichts hinzuzufügen: "Eine große Dame mit einer sehr realistischen Vorstellung von der Situation in Italien, sie prangert die populistische Tendenz stark an und zögert nicht, von einer Übereinstimmung zwischen der Mafia und der neuen Regierung zu sprechen. Der Skandal der Morandi-Brücke in Genua, die systematische und kriminelle Verweigerung der Aufnahme von Migranten .... Ihr Repertoire hat sie uns mehr heruntergebetet als gesungen, Terramoto urbano, Lamento für die Toten von Pasolini ... Ihr Italia in lungo e in largo ist eine echte Fürsprache für ein verwahrlostes Land.
Diese Begegnung mit Giovanna Marini ist eine wahre Freude, ein Hauch von Hoffnung, begleitet von Francesca Breschi, eine echte Stimme, ein großes Dankeschön, ein abbraccio signore e un baccione. "
Wir treffen uns um 11.00 Uhr im Oratorium St-Antoine für den von Franck Tenaille angebotenen Musiksalon. Wir werden mit Kaffee und Gebäck zu dieser Präsentation von Frauen in der Weltmusik begrüßt. Ein andauernder Kampf, erzählt durch das gequälte Leben von Sängerinnen aus allen Gegenden, Afrika, Lateinamerika, USA...
Nach dem Aperitif sammeln wir die Kräfte für den wahrscheinlich aufregenden Abend.
Das Trio Ebrel - Le Buhé-Vassallo begeisterte das Publikum um 18 Uhr. Das Konzert dauerte übrigens länger als geplant. Eine a priori sehr interessante Musik: wie singt man zu dritt eine monodische Musik? Dies ist kein polyphoner Gesang, es ist nicht die Gegenüberstellung von drei Monodien, es ist ... Pluriphonie!
Ulysse sans terre, die Kreation von Orlando Forioso, ist ein absoluter Erfolg. Ein faszinierendes Thema, ein wunderschöner Text, Kompositionen von extremem Erfindungsreichtum und herausragende Interpreten: A Filetta natürlich, und auch die drei wunderbaren Sängerinnen: Fadia, Lea und Diana; die drei Sirenen verzauberten das Publikum, das zahlreich gekommen war. Ein außergewöhnlicher Abend. Bravo und danke, Orlando!
Ein Stau am Ortseingang von Calvi und die Zeremonien zur Befreiung Korsikas verhinderten, dass wir pünktlich zum Konzert der Fratelli Mancuso ankamen, das von allen, die daran teilnahmen, sehr geschätzt wurde.
Wir sind pünktlich zum Konzert um 18 Uhr, "Corsicando", das viele Leute anzog. Dieses von Pierre Reboulleau und Celia Picciocchi angebotene Programm ist eine Art Synthese zwischen den vom Riacquistu etwas vergessenen korsischen Liedern und der Musik von Villa Lobos und Astor Piazzola. Das Trio Elixir (Célia Picciocchi, Isabelle Giannelli und Anne-Lise Herrera) wurde von Michel Paoli von Tavagna, Jérémy Lohier am Akkordeon und Jean-Marie Giannelli an der Bass-Gitarre begleitet. Sehr schöne Arrangements, einzigartige Instrumentalisten und die hervorragende Stimme von Michel Paoli. Das Resultat: ein großartiges Konzert.
Und es kommt das Abendkonzert. A Filetta interpretieren zuerst einen Auszug aus Himalaya (Norbu, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht), In ogni addiu und schließlich ein prächtiges Tbiliso, dann hatten Les voix de Géorgie (Zurab Chkhaldze, Teimuraz Chkuaseli, David Pataridze, Malkhaz Talakvadze, Robert Gogolashvili, Vasil Dolidze, Levan Tamazashvili, Givi Chichinadze, Zurab Loladze et David Abesadze) ihren Auftritt. Die georgischen Freunde sind Stammgäste des Ortes, aber man ist jedes Mal vom Wechsel der Kraft und Weichheit dieser Stimmen begeistert. Und am bewundernswertesten ist, dass keines dieser Mitglieder ein professioneller Sänger ist!
Als erste Zugabe interpretieren die Georgier "A Paghjella di l'Impiccati", was tosenden Applaus und eine weitere Zugabe bewirkt. Und schließlich laden sie A Filetta ein, mit ihnen ein mitreißendes Alilo zu singen.
Die Kathedrale ist im Delirium, die Emotion ist spürbar, und wir verlassen den Ort mit Bedauern, wünschten uns, diese intensive Gemeinschaft zu verlängern.
Im Oratorium erwartet uns ein schönes Treffen mit Annie Ebrel und Kontrabassist Riccardo del Fra. Eine großartige Gwerz-Sängerin und ein großartiger Kontrabassist, das könnte nebeneinander gestellt erscheinen, aber es ergibt eine schöne Fusion, die eine Menge Emotionen bietet. Insbesondere Voulouz Loar, nach einem Gedicht von Pierre-Jakez Helias.
Um 18 Uhr treffen wir unseren Freund Daniele di Bonaventura wieder bei einem sehr originellen Projekt: Stabat Mater, eine Begegnung mit einem Frauenchor, Armoniosincanto. Das Repertoire stammt aus der umbrischen Volkstradition zum Thema der Kreuzigung und der Jungfrau.
Die Fusion ist perfekt. Mit großer musikalischer Intelligenz stellt Daniele di Bonaventura das Bandoneon wieder in seine primäre Funktion, die Liturgie zu begleiten, aber in einem sehr innovativen Stil, zwischen Komposition und Improvisation.
A Filetta führen wie immer in das Abendkonzert ein. U Sipolcru, L‘Anniversariu di Minetta, dann trägt Jean-Claude ein schönes Zitat von Borges vor und drückt den Wunsch aus, dass von dieser Zitadelle aus die Idee gedeihen möge, dass "gerade weil es nicht möglich ist, wir es machen werden". Und nach einem letzten Stück, La folie du cardinal, versammelt sich die Gruppe um den großen Meister des persischen Liedes Alireza Ghorbani, der mit Saman Samini (Kemenche), Milad Mohammadi (Tar) und Zakaria Yusefi (Cajon, Daf) seinen Auftritt hat. Sie begeben sich auf eine Initiationsreise, eine Hommage an die großen klassischen persischen Dichter Abusa'id Abolkhayr und Rümi, aber auch an zeitgenössische Dichter. Faszinierend!
Der Treffpunkt dieses Vormittags ist in der Stadt, nahe der Kirche Sainte-Marie. Die genuesische Gruppe La Squadra di Genova stellt uns die alte Tradition des Trallalero-Gesanges vor, der seinen Ursprung bei den Hafenarbeitern von Genua hat. Die Formation besteht aus einem Tenor, einem Bariton, vier Bässen, einer "Gitarrenstimme" und einer Falsett-Stimme, die diesem populären Gesang seine Besonderheit verleiht.
Um 18 Uhr werden die vier Bulgarinnen des Eva Quartetts (Gergana Dimitrova, Sopran, Sofia Kovacheva, Mezzosopran, Evelina Christova, Alt und Daniela Stoichova, Kontra-Alt) von A Filetta mit drei Liedern begrüßt: Sciume, Letterella und schließlich A Paghjella di l‘Impiccati. Nach den Liedern von Eva Quartet kehren A Filetta für drei Stücke zurück: zwei Kreationen von Ulysse sans terre und ein von Bruno Coulais wahrscheinlich für Le Peuple migrateur komponiertes Lied. Drei wunderbare, drei sehr komplexe Kompositionen. Wenn man weiß, dass es nur zwei Proben letztes Jahr in Sofia und zwei hier gestern und heute gab, können wir nur die Qualität der Ausführung bewundern!
Und es ist Zeit für das Finale…. Daniele di Bonaventura eröffnet das Konzert mit einer wunderbaren Einführung am Bandoneon.
Der Chor Armoniosincanto antwortet ihm. Danach singen A Filetta in der Mitte des Publikums L'Orme Sanguine.
Hipolit Wozniak erscheint auf der Seite des Altars mit seiner Drehleier….
Alireza Ghorbani singt von der Kanzel…..
dann folgen nacheinander Eva Quartet und Squadra di Genova;
Diana Saliceti singt Beata Funtanella von der Kanzel,
gefolgt von einem Lied des Trio Ebrel-Le Buhé-Vassallo…
Les Voix de Géorgie kehren für einen der schönsten Momente des Festivals zurück. Sie wechselten ihre mit Patronentaschen und Dolchen ausgestatteten traditionellen Trachten und durchqueren das Kirchenschiff in schwarzen mit einem Maurenkopf bedruckten "Korsika"-T-Shirts. Zwei wunderschöne Lieder, basierend auf einem beeindruckenden Bordun, mit zwei Solisten, die das Lied höher und höher bringen. Man wünschte sich, dass das Lied niemals aufhört, so sehr begeistert es. Und zum Abschluss ein Lied in Form eines Duells, zwei Gruppen, die sich gegenseitig antworten.
Schließlich beenden A Filetta glänzend diesen ersten Teil des Finales mit Rex und Benedictus.
Faiz Ali Faiz haben wir bereits 2006 erlebt. Der Meister des Qawwali bietet uns eine schöne Aufführung, bei der die Stimme des jungen Nazar Abbas der seinen antwortet, im unerbittlichen Rhythmus des Händeklatschens von drei Musikern, unterstützt von den beiden Harmonien.
Aber für das Finale präsentiert er uns eine Überraschung: Alireza Ghorbani und seine Musiker kommen dazu, und das Konzert nimmt eine noch größere Dimension an. Dieser Dialog zwischen Qawwali und dem persischen Gesang ist großartig.
Das Konzert endet außergewöhnlich spät, aber niemand ist müde, zumal Svegliu einen abschließenden Umtrunk auf dem Vorplatz geplant hat!
Dieser Moment der Begegnung und des Austauschs ist wirklich willkommen: wenn die Musik aufhört, hat man keine Lust, nach Hause zu gehen, sondern diese Gemeinschaft auszuweiten, seine Eindrücke mit den der anderen Zuhörern auszutauschen und die Künstler zu treffen. Vielen Dank an Svegliu und seinem Präsidenten für diese Initiative!
* * *
Im Großen und Ganzen haben diese Rencontres uns voll befriedigt. Viele Entdeckungen, viele unvergessliche Momente, viel Brüderlichkeit. Das Publikum war sehr enthusiastisch und auch sehr verantwortungsvoll: kein vorzeitiges Klingeln, keine geraubten Fotos, kein Drängeln ... Kurz gesagt, ein Lichtblick in einem oft wenig begeisternden Alltag! Vielen Dank an alle, Künstler, Ehrenamtliche, Techniker, Zeichner ...
Meine Fotos können Sie in der Galerie finden.
Ja, die 30. Rencontres sind vorbei ... Wir sehen uns wieder am 10. September 2019 für die 31. Ausgabe, die vom 10. bis 14. September 2019 stattfinden wird.
Sieben Jahre Präsenz von Karikaturisten (i stuzzicaghjoli)! In diesem Jahr skizzierten uns „live“ Bauer, Philippe Antonetti, Batti und Rodho und veröffentlichten ihre Zeichnungen in der kleinen Zeitung, die jeden Tag in der Boutique erhältlich war. Unten sind einige dieser Zeichnungen wiedergegeben:
(Vielen Dank an Maxime für die Erklärungen)
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